DDR - Zäune

Meisterwerke des Recyclings

Sie sind bunt, individuell, skurril und schön. Aus Stanzbutzen, Moniereisen, Zahnrädern, aus Industrieresten. Mit Initialen, Jahreszahlen, Blumen- oder Tiermotiven. Die Zäune Marke Eigenbau, geschweißt von Heimwerkern der DDR.

Baujahr 1960 – 89. Die kreative Antwort der Bevölkerung auf den Mangel an Waren. Meisterstücke der Individualität jenseits des einheitlichen Staatsdesigns, heute vom Aussterben bedroht.

Kleine Materialkunde

1

Bremsscheiben von Flugzeugrädern
Produktionsbetrieb unbekannt

2

Negativformen von Ausstanzteilen, VEB Kranbau Eberswalde (KE); der Kranbau Eberswalde war Bestandteil des Leipziger Kombinats Takraf

3

Negativform von ausgestanzten Scheiben, "Minimax"/VEB Feuerlöschgerätewerk, Neuruppin; die "Minimax" stellte für die Konsumgüterproduktion aus dieser Negativform Zäune her.

4

Zahnräder aus dem Getriebe von Landmaschinen, VEB Automatisierungsbetrieb Berlin, Stammbetrieb des VEB Kombinat ZIM, Berlin

 

Heimwerken im sozialistischen Sinne

"Bauen und Basteln gibt unserer Freizeit Sinn und Form. Schöpferische Selbstbetätigung schafft Ausgleich, Entspannung, Freude. Und mehr noch: Wenn wir einzeln oder im Kollektiv, unsere Kräfte und Talente entfalten, wirken wir zugleich für die Gesellschaft – und bauen nützliche Dinge, verschönern unsere Häuser und Wohnungen, sparen Kosten und erhalten Werte."

(Werner Hirte, 1000 Dinge selbst gebaut, Heimwerker Ratgeber, DDR 1984)

"Möge dieses Buch in seinen bescheidenen Grenzen dazu beitragen, praktische Erfahrung zu vermitteln, handwerkliche und polytechnische Kenntnisse zu erweitern und damit dem technischen Fortschritt, gesteigerter Arbeitsproduktivität, dem sozialistischen Aufbau dienen."

(Werner Hirte, 1000 Dinge selbst gebaut, Heimwerker Ratgeber, DDR 1984)